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Ich bin ein Freund möglichst abwechslungsreicher Ernährung von Papageien. Gerade im Bereich des Frischfutters stehen da fast endlose Dinge zur Verfügung. Abgesehen von den „üblichen Verdächtigen“, heimischen Früchten, sind gerade die wenig bekannten Früchte, Beeren und Gemüse für mich reizvoll. Was soll ich Ihnen etwas über Saisonfrüchte schreiben, wo man die Informationen in nahezu jedem Lifestyle- bzw. Frauenmagazin findet?!?

Der Kandidat für diesen Beitrag ist als trockene Beere durchaus bekannt und auch in einigen Vogelshops zu bekommen, als Pflanze jedoch, findet man ihn bzw. sie eher selten in heimischen Gärten: Die Schwarze Maulbeere.

Wenn überhaupt, dann findet man die Schwarze Maulbeere in Bauern- und historischen Gärten. Als Großstrauch oder solider Baum wächst Morus nigra in Wuchshöhen von fünf bis zwölf Metern und ist mit seiner niedrigen, rundlichen, dicht verzweigten Krone ein attraktives Schmuckelement für den Garten. Die Borke ist rissig und dunkelorange, die dickeren Äste zunächst hellgrün und später braun bis grau. Die mehrjährige, selbstfruchtende, wärmeliebende äußerst pflegeleichte und winterharte Pflanze liebt trockene Böden. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni und die Erntezeit zwischen Juli und August. Neben dem glänzenden, dunkelgrünen Laub trägt der Baum von Mai bis Juni gelbliche, weidenkätzchen-ähnliche Blüten. Schon sechs bis acht Wochen nach der Blüte reifen die bis zu zwei Zentimeter langen Früchte. Diese sind brombeerähnlich und anfangs weiß, später orange über scharlachrot und bei Vollreife dunkelviolett mit einem weichen, leicht süßen aromatischen Fruchtfleisch.

In Asien spielen Maulbeeren bei der Seidenraupenzucht eine wichtige Rolle. Bei uns sind sie – getrocknet oder verarbeitet – eine eher ausgefallene Zutat für Müslis und Desserts und leider nur selten Teil der Papageienernährung.

Dabei ist viel drin, in der kleinen Frucht, unter anderem Vitamin C, und das Antioxidant Resveratrol. Daneben kommen verschiedene Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan in nicht unerheblichen Mengen in ihr vor aber insbesondere Eisen und Zink.

Wie bereits erwähnt, ist regionale Ware nur schwer zu finden, umso interessanter ist die Pflanze für den eigenen Garten und die Frischfutter-Versorgung. Denn die Früchte sind zu empfindlich, um sie auf längeren Strecken zu transportieren. Importware kommt daher meistens in getrockneter oder verarbeiteter Form zu uns. Durch das Trocknen werden die Maulbeeren fester. Außerdem sehen sie dann eher glasig aus, die Farbe ändert sich in Ocker- und Gelbtöne.

Maulbeeren sind frisch sehr empfindlich und verderben leicht. Sollte also die eigene Ernte üppig ausfallen, sollten sie zügig verbraucht bzw. verarbeitet oder haltbar gemacht werden. Die Früchte mit dem frischen Aroma, lassen sich auch ausgezeichnet zu Marmelade, Saft und Gelee verarbeiten oder einfrieren. So haben Halter und Vogel was von den Früchten der eigenen Ernte. Für einige Wochen haltbar einlagern kann man die Beeren durch schonendes trocknen. Übrigens, es gibt auch weiße Maulbeeren, deren Geschmack ist aber eher fade und kein Vergleich zum Aroma der Schwarzen Maulbeeren. Rote Maulbeeren sind die süßesten Früchte und deswegen nicht mein Favorit als Ergänzung für die Papageienernährung.

Tipps vom Trockenexperten:

Dörren von Maulbeeren, so geht’s

– verwenden Sie nur einwandfreie Maulbeeren zum Trocknen

– reinigen Sie die Maulbeeren sorgfältig und tupfen sie dann gründlich trocken

– legen Sie die Maulbeeren locker in einer Lage auf den Dörr-Rost – die Temperatur sollte bei 45-50 Grad liegen, nicht höher

– kontrollieren Sie den Trockenvorgang regelmäßig, wenden Sie die Maulbeeren zwischendurch

– Geduld, 8-10 Stunden Dörrzeit sind keine Seltenheit, auch 12 Stunden durchaus möglich

Die getrockneten Beeren sind über viele Wochen haltbar, vorausgesetzt, dass sie trocken und luftdicht verpackt werden. Ich persönlich favorisiere dunkle Gläser mit Schraubverschlüssen. Empfohlen wird immer, vollreife Früchte für den Trockenvorgang zu nehmen. Allerdings versuche ich generell bei allem Obst immer ein Stadium kurz vor der Vollreife zu finden, in dem es schon gut schmeckt, aber noch nicht zu süß ist, denn je süßer die Frucht, umso höher der Zuckergehalt und den wollen wir ja immer im Auge behalten. Übrigens, getrocknete Maulbeeren lassen sich auch prima mit anderer Flüssigkeit rehydrieren. Besonders Gemüsesäfte (selbst gepresst) bieten sich hier an, so kann man seine Tiere auch langsam an fremde Aromen gewöhnen.