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Vorratshaltung: Über den Sinn des Einlagerns von Futter

Die Zeiten werden härter, denn viele Lebensmittel sind aktuell entweder schwer zu bekommen, oder enorm im Preis gestiegen.

Eine wirtschaftliche Belastung, die auch uns Papageienhaltern zusetzt. Da ist es zu empfehlen, sich über eine sinnvolle Vorratshaltung Gedanken zu machen.

In wie weit sind welche Produkte lagerfähig? Ist es möglich größere Mengen Futter zu lagern, weil diese im Gros gekauft preiswerter sind?

Wie kann ich Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten einlagern um evtl. über die (noch einmal um Längen teurere) Winterzeit zu kommen?

Vorab, SINNVOLLE Lagerhaltung ist IMMER eine Überlegung wert. Das setzt aber voraus, dass die Lagermöglichkeiten gegeben sind. Vorräte sollten nicht der Belastung durch Licht, starke Temperatuschwankungen, hohe Luftfeuchtigkeit, Schadnager oder sonstige Futtermittelschädlinge ausgesetzt werden.

Haltbarmachen von Lebensmitteln

Salzen, Räuchern, Trocknen und Säuern sind die ältesten Verfahren um Lebensmittel (relativ schonend und auf natürlichem Wege) haltbar zu machen. Natürlich gehört in unseren Zeiten auch das Einfrieren dazu.

Von Salzen und Räuchern wollen wir in der Papageienhaltung mal absehen und auch das Säuern ist nur in den allerseltensten Fällen eine gute Idee.

Bleiben für uns Papageienhalter nur die Prozesse des Gefrierens oder Trocknens.

Was wir genau erzielen wollen

Wir wollen den Verderbnisprozess aufhalten, dazu müssen wir uns mal Gedanken machen: Was ist Verderb überhaupt?

Von Lebensmittelverderb spricht man, wenn diese durch Zersetzungsprozesse durch Bakterien, Pilze und im Lebensmittel enthaltenen Enzymen ungenießbar werden. Auch physikalische Einwirkungen wie Licht, Kälte (Gefrierbrand) und Wärme sowie bestimmte chemische Reaktionen wie Ranzigwerden und Oxidation gehören dazu.

Wir müssen also Voraussetzungen für unser Futter schaffen, die dessen Verderbnisprozess DEUTLICH verlangsamen oder bestenfalls fast zum erliegen bringen.

Wer am Verderbnisprozess mitwirkt

Enzyme

Sie sind u.a. für Reifungsprozesse zuständig und haben die Aufgabe, die Nährstoffe aus den Lebensmitteln aufzuschlüsseln und damit verwertbar zu machen.

Mikroorganismen

Sie gedeihen prima bei Raumtemperatur. Schon bei Temperaturen ab 5 Grad Celsisus schafft man für viele Schimmelpilze, Hefen und einige Bakterien sowie andere Verderbniskeime eine Situation, in der sie sich gut entwickeln und vermehren können.

Temperatur

Eingen großen Einfluss auf die Lagerfähigkeit und Lagerzeit hat die Temperatur. Je höher die Temperatur, umso schneller verderben Lebensmittel. Explosionsartig steigt die Keimbelastung etwa im Bereich der üblichen Zimmertemperatur. (Etwa 20 Grad Celsius)

Sauerstoff

Als Oxidation bekannt ist der Prozess, der entsteht, wenn etwas der Luft ausgesetzt wird. Oxidation ist eine chemische Reaktion, die unerwünschte Veränderungen des Geschmacks, der Farbe, des Aromas und des Nährstoffgehalts verursacht.

Licht

Lebensmittel, die Licht ausgesetzt sind, verlieren schneller an Vitaminen und auch bestimmte Oxidationsprozesse werden durch Licht begünstigt.

(Luft)Feuchtigkeit

Feuchtigkeit unterstützen das Wachstum von Mikroben. Trockene oder getrocknete Lebensmittel und Lebensmittel, die in einer trockenen Umgebung gelagert werden, sind deutlich weniger anfällig für mikrobielles Wachstum und Vermehrung.

Was wir tun können

Den Enzyme in den Lebensmitteln können wir nicht einfach an den Kragen gehen, das ist im Grunde nicht zu bewerkstelligen und wäre auch nicht sinnvoll.

Bei den anderen Punkten sieht es da oft schon deutlich besser aus und lässt sich, mehr oder weniger, schnell umsetzen.

Nahezu alle Lebensmittel, also auch Futter, sollten immer gut verschlossen gelager werden. Der Hinweis "Kühl und Trocken" ist nicht Grundlos auf fast jedem Futter zu finden. Lagerbehälter sind im Regelfalle eh schon farbig und damit nur noch bedingt lichtdurchlässig.

Für frisches Obst und Gemüse, das auf lange Zeit gelagert werden soll, empfehle ich immer das Einfrieren. Bei uns im Haus werden an einem Tag große Mengen Frischfutter verarbeitet, gemischt und dann in Tagesportionen für die nächsten Wochen eingefroren.

Das ist ein schneller und relativ schonender Weg, setzt aber voraus, dass man entsprechend viel Platz in der Tiefkühltruhe oder dem -Schrank hat.

Zeitaufwändiger, dafür aber mit fast unendlichen Möglichkeiten, ist der Weg des Trocknens (z.B. das Dörren) von Lebensmitteln.

Pellet- und Extrudatfutter ist im Übrigen auch, auf die eine oder ander Art, getrocknet und dadurch generell immer recht lange haltbar.

Hier ist es auch sinnvoll, größere Mengen zu lagern, weil das die Kosten enorm minimiert. Allerdings sollte man die erforderlichen "äußeren Umstände" bieten können um die Ware entsprechend lange lagerfähig zu halten.

Ganz im Gegenteil zur landläufigen Meinung, getrocknete Lebensmittel und Pelletfutter hätten eine (nur knapp längere) Haltbarkeitsspanne als frische Lebensmittel, sind getrocknete Lebensmittel im Regelfalle um ein Vielfaches länger haltbar und auch deutlich besser zu lagern.

Große Mengen Pellets können in kleine Portionen gepackt und (was optimal wäre) vakuumiert werden. Wie oben bereits erwähnt, verlangsamen sich die Veränderungsprozesse unter Ausschluss von Luftsauerstoff deutlich, Was u.a. auch mit reduziertem Wachstum von Mikrookganismen zu tun hat.

Eine, durch die Herstellung, deutlich reduzierte Feuchtigkeit des Futters begünstigt die Lagerfähigkeit. Denn das Wachstum von Mikroorganismen ist auch an das Vorhandensein von Wasser gebunden. Wobei hier allerdings nicht die absolute Feuchtigkeit ausschlaggebend ist.

Vielmehr ist es die Verfügbarkeit des Wassers, die so genannte Wasseraktivität. Sie ist eine, für die Haltbarkeit von Lebensmitteln, sehr wichtige Größe und bezeichnet das Maß an ungebundenem und locker gebundenem Wasser im entsprechenden Produkt.

Es ist also das Maß an "frei verfügbarem Wasser", das für viele von Enzymen katalysierte Reaktionen und vor allem für das Wachstum von Mikroorganismen verantwortlich ist.

Je geringer also die Wasseraktivität und je geringer das Vorhandensein von Luft (und damit auch Luftfeuchtigkeit) innerhalb einer Ware und der entsprechenden Lagerverpackung, umso langsamer und geringer der Verderb. Denn Wasseraktivität und Luftfeuchtigkeit stehen in direkter Abhängigkeit.

Fazit:

Das Einlagern, vor allem, von Trockenfutter und getrockneten Futterbestandteilen ist durchaus möglich und sinnvoll. Gerade auch der Einkauf von presiwerteren Großgebinden und das anschließende (in kleinen Einheiten) vakuumieren von getrocknetem Gemüse, Obst oder Pelletfutter sollte hier in Betracht gezogen werden.

Es reduziert die Kosten und gewährleistet eine lange Haltbarkeit ohne vorzeitigen Verderb und Qualitätsverlust und das ohne Zusatz von Konservierungsstoffen.